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Antike und Mittelalterliche Philosophie

Nicht nur wer nach dem Ursprung des Philosophierens fragt, muss sich mit der Geschichte der Philosophie befassen. Vielmehr bewegen sich auch viele gegenwärtige Fragestellungen innerhalb der großen Paradigmen der antiken Philosophie und ihrer Wirkungsgeschichte. Darüber hinaus zeigt sich sowohl in den Problemstellungen als auch in den literarischen Formen ein epochenübergreifender Zusammenhang zwischen antiker und mittelalterlicher Philosophie. Als „ars artium“ umfasst sie beinahe den gesamten Bereich von Wissenschaft und Gelehrsamkeit. Dieser inklusive Philosophiebegriff erfährt zugleich mannigfache Ausdifferenzierungen in den Traditionen etwa des Neuplatonismus oder der vielsprachigen Kommentartradition zum aristotelischen Textcorpus. Insbesondere das Studium der äußerst vielgestaltigen antiken und mittelalterlichen Kommentartradition (lateinisch, arabisch und byzantinisch) sowie auch das Verhältnis zwischen Philosophie und Wissenschaft in historischer Perspektive bilden ausgesprochene Schwerpunkte im Kölner Philosophischen Seminar. Das Thomas- Institut ist zudem ein führendes Forschungsinstitut, in dem arabische, lateinische und auch byzantinische Kommentare sowie Sammlungen des enzyklopädischen Wissens im Rahmen großer Editionsprojekte und die klassischen philosophischen Traditionen in interdisziplinärer Zusammenarbeit und internationaler Kooperation erforscht werden.

Das Lehrangebot bezieht sich auf die ganze Bandbreite philosophischer Disziplinen, Fragen und Themen im Bereich der theoretischen und der praktischen Philosophie. Neben den Klassikern der antiken und mittelalterlichen Philosophie liegt ein besonderes Augenmerk auf den antiken und spätantiken Schultraditionen sowie auf deren Fortleben in den Sprach- und Kulturkreisen des nachfolgenden Mittelalters und ihre Fortführung bis in die frühe Neuzeit. Der Blick auf die griechisch-byzantinische, arabische, jüdische und lateinische Artikulation der Philosophie öffnet einen Blick auf die komplexen wissenschaftlichen Austauschbeziehungen und die kulturelle Verortung der Philosophie. Der Schwerpunkt eröffnet die Möglichkeit zu einem forschungsnahen Studium und der Teilhabe an einem internationalen Lehr- und Forschungsnetzwerk.